PRESSEMELDUNG, 02.08.2017


Es war in vielerlei Hinsicht eine Premiere, aber auch eine Heimkehr. Zwei- und Vierspänner vor traditionellen Wagen fuhren im Rahmen des CHIO in die Aachener Soers ein und trugen am ersten Wochenenden des weltweit größten Pferdesport-Turniers eine internationale Vielseitigkeitsprüfung bestehend aus Präsentation, Streckenfahrt und Hindernisfahren aus.

Möglich gemacht hat dies der Deutsche Traditionsfahrer Verband (DTV) e.V. in Zusammenarbeit mit dem Aachen Laurensberger Rennverein (ALRV) e.V.. Letzerer – gegründet 1898 – blickt auf eine über hundert jährige Fahrturniergeschichte zurück und holte mit diesem Event ein Stück vergangene Fahrkultur zurück. 18 Gespanne, 10 Zweispänner und 8 Vierspänner hatten genannt, darunter auch Teilnehmer aus der Schweiz, Belgien und den Niederlanden.

Dass die Aachener nach wie vor ein großes Herz für Pferdegespanne haben, zeigte sich bereits am Samstag bei der Präsentation vor den drei Richten Andres Furger, Reinhold Trapp und Collin Hendersen vor dem Rathaus und auf dem Katschhof in der historischen Aachener Altstadt. Gebannt lauschte ein großes Publikum den ebenso kurzweiligen wie informativen Erläuterungen von Mark Jurd, internationaler Traditionsfahrrichter aus England, unterstützt durch CHIO Moderator Volker Raulf. Damit die Gespanne sich ihrem begeisterten Publikum auch im flotten Trab präsentieren konnten, war auf dem Rathausplatz eine große Fläche abgesperrt.

Der „Soerser Sonntag“, traditionell ein gut besuchter Tag für die ganze Familie mit buntem Rahmenprogramm bildete die Kulisse für die zwei weiteren Teilprüfungen. Säumten bei der morgendlichen, 16,3 km langen Streckenfahrt durch die Soers über Laurensberg und zurück vorwiegend Anwohner und Passanten den Weg, so trafen die Fahrer im Fahrsportstadion auf nicht weniger begeisterte Zuschauer, als es auch die internationale Vierspänner-Elite ein Wochenende später gewohnt ist.

Der Hindernisparcours, gebaut von keinem geringeren als Dr. Wolfgang Asendorf, war anspruchsvoll und sorgte durch drei eingebaute Geschicklichkeitsaufgaben für zusätzlichen Nervenkitzel bei Fahrern wie Publikum. Dies unterstrich die durchaus sportliche Note dieses Traditionswettbewerbs, dem auch von den Teilnehmern mit eher sportlichen Wagentypen entsprochen wurde. Nicht zuletzt auch deshalb, weil schwere Wagen mit dem Boden des Turnierplatzes Probleme bekommen würden. „Der Rasen ist doch tiefer als man denkt“, bemerkte DTV-Präsident Siegward Tesch, der außerhalb der Konkurrenz zum Schluss mit seinem Gespann einfuhr und die Richter und Offiziellen zur Siegerrunde mitnahm. 

In der Gesamtwertung gab es eine Überraschungssiegerin. Brigitte Kump aus der Schweiz, die bereits die Präsentation mit 8,88 Punkten vor Tanja Böhlmann mit 9,92 und Riny Rutjens aus den Niederlanden mit 10,33 Punkten gewonnen hatte, blieb auf der Strecke fehlerfrei und fuhr im Hindernisparcours eine Null-Fehlerrunde. Angespannt hatte die sympatische Bereiterin, die erst seit kurzem selbst fährt und von Vierspänenrfahrer Daniel Würgler trainiert wurde, zwei Argentinische Hackneys vor einer Vierrad Dogart von Kaufmann, Basel aus dem Jahr 1880. Zweiter in der Gesamtwertung wurde Peter Lange, dritter Riny Rutjens.

Bei den Vierspännern setzte sich am Ende Heinrich Hermann Hansmeier mit imposanten KWPN-Rappen vor einer vierrädrigen Dogart von Flandreau, New York durch. Er hatte in der Präsentation noch von fünf Gespannen, die innerhalb der Wertung fuhren, den dritten Rang mit 8,75 Punkten belegt, blieb auf der Strecke fehlerfrei und fuhr im Hindernisparcours äußerst vorsichtig (10 Zeitstrafpunkte) aber fehlerfrei, so dass am Ende die Gesamtpunktzahl von 18,8 Strafpunkten den Sieg bedeuteten. Präsentationsieger Paul de Meuter aus Belgien sammelt fünf Fehlerpunkte auf der Strecke und 12 in den Kegeln, so dass er sich schließlich hinter seinen vier Kontrahenten einordnen musste. Hennie J. M. Hagen aus den Niederlanden verteidigte seinen zweiten Rang in der Präsentation auf der Strecke und in den Kegeln (gesamt 19,2 Strafpunkte).

Zum Rahmenprogramm für die Teilnehmer gehörte freitags ein Fahrerabend und samstags ein Abendessen, dem sich die Veranstaltung „Pferd & Sinfonie“ anschloss.

Teilnehmer wie auch die Verantwortlichen des Aachen Laurensberger Rennvereins, allen voran ALRV-Präsident Carl Meulenbergh, zeigten sich am Ende begeistert von der Einbindung der Traditionsfahrer in das Aachener Turnier, die bereits mit einem Concours Elegance im Jahr 2015 ihren Anfang genommen hatte. „Für den DTV ist dies ein sehr großer Erfolg und es besteht bereits die Zusage, dass wir auch in Zukunft in Aachen dieses Turnier durchführen können“, resümiert DTV-Präsident Siegward Tesch. /as.

 

Alle Pressemeldungen des DTV und hochauflösende Fotos zum Download stehen im Pressebereich unter www.dtv-tradition.de/presse.html zur Verfügung.

Fotos bei redaktioneller Verwendung honorarfrei. Fotograf: Thomas Sagkob

 

Ansprechpartner für die Presse

Deutscher Traditionsfahrer Verband e.V.

Anja Sagkob

Tel.: 0151/12118336

E-Mail: a.sagkob@dtv-tradition.de

www.dtv-tradition.de

zurück